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Dienstag, 24. Dezember 2013

Erfahrungen mit einer Anwaltshotline

Erfahrungen mit einer Anwaltshotline

Antun Fridrich und Jochen Sommer haben eine Rechtsfrage bezüglich des geschäftlichen Versands von E-Mails an Dritte. Da wir unsicher sind, rufen wir eine Anwaltshotline an. Durch Zufall hatte Jochen Sommer die konkrete Fragestellung schon vorher in ein Formular der gleichen Hotline eingegeben, wo man für schriftliche Beratung durch einen qualifizierten Anwalt Auskunft zum Festpreis (69 €) erhält.
Da die Zeit drängt, rufen wir außerdem noch einmal an. Es findet sich auch schnell ein passender Fachanwalt, der sich die Fragestellung genau schildern lässt. Das ist einfach, da wir nur den vorher geschriebenen Text vorlesen brauchen. Die Fragestellung ist also eindeutig.
Das Gespräch ist ausgesprochen lustig. Herr Fachanwalt fragt nämlich zuerst einmal ziemlich genau ab, was wir machen und ob wir damit erfolgreich sind. Dann will er wissen, wie viele Personen angeschrieben werden sollen. Wir wollen uns nicht konkret äußern, weil wir es selbst nicht genau wissen. Daraufhin fängt der Anwalt an sehr vage zu reden. Er könne das nicht genau sagen und bräuchte von uns schriftliche Unterlagen und damit verbunden eine schriftliche Beauftragung. Da könnte schon einiges zusammenkommen, abhängig vom notwendigen Zeitaufwand für Klärung und Stellungnahme. Wir wollen es konkret wissen und er weicht erneut aus. Schließlich sagen wir für Spaß es könnten 100 bis 20.000 Adressen werden, woraufhin der Anwalt etwas von Haftungsrisiken redet und plötzlich 10.000 € als „Hausnummer“ nennt. Antun Fridrich kontert nach, dass könne so nicht sein und wir hätten auch gar kein entsprechendes Budget. Dann lassen wir es besser ganz und somit gibt es auch nichts zu prüfen. Der Fachmann kommt uns plötzlich entgegen und redet nur noch vom mindestens vierstelligen Betrag, nennt dann nochmal 5.000 € und – nachdem wir beide sehr belustigt reagieren – bietet dann einen Freundschaftspreis um die 2.000 € (er ist jedoch leicht unverbindlich).
Auf die Frage, ob er dann auch haftet, wenn trotzdem die konkret benannten Risiken auftreten antwortet er sehr eloquent, dass er uns selbstverständlich gerne in jedem Einzelfall vertritt. Das ist aber keine Haftung, sondern einfach ein Angebot entgeltlich für uns weiter tätig zu werden. Wir legen auf und haben uns selten so gut für 1,80 € pro Minute amüsiert.
Am nächsten Tag trifft übrigens die E-Mail der offenbar sehr fachkundigen Anwältin aus der Nähe von Köln ein. Sie erklärt (mit Hinweis auf die entsprechenden Quellen), wo die Schwierigkeiten sind und was wir zwingend beachten sollten. Auch bietet sie weitere persönliche Hilfe über die Hotlinenummer an. Mehr wollten wir auch nicht.

Fazit: Lachen ist gesund. Rufen Sie ggfs. die Anwaltshotline an. Aber seien Sie auch auf versierte fachliche Hilfe vorbereitet. Es kommt eben darauf an, wen Sie vor sich haben.


Übrigens: Im Notfall einfach auflegen, das spart Geld und der andere ruft garantiert nicht zurück! 

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Bis jetzt ist es noch gut gegangen...

...>>Gerade schaue ich aus dem 20sten Stock eines Hochhauses und sehe einen Bauarbeiter vorbeifliegen, der gerade vom Gerüst gefallen ist. Ich rufe ihm zu: "Alles klar?" und er antwortet "Klar, bisher ist mir nichts passiert!" Da kann ich also beruhigt sein...<<

So ähnlich wirken auf die Aussagen mancher Makler auf mich. Ich kann mich gar nicht erinnern, wie oft ich schon gebeten wurde eine früher versendete Mail noch einmal zu verschicken, weil der Makler 
- diese nicht mehr findet...
- sein Mailsystem neu installiert hat...
- sein Smartphone gewechselt hat und jetzt alle Mails weg sind...
Warum nutzen offenbar so wenige Immobilienmakler ein zentrales e-Mail- oder CRM-System, das Nachrichten und Kommunikationsinhalte dauerhaft aufbewahrt und archiviert?
Spricht man dies an, so erhält man ähnliche Aussagen, wie vom vorbei fallenden Bauarbeiter. Übringens auch, wenn es um das Thema konsequenter Buchhaltungs- und Mahnungsprozesse geht:
...unsere Kunden zahlen alle, wir haben bisher keine Zahlungsausfälle...
...die Buchhaltung macht doch der Steuerberater, bisher ging das immer gut...
Auf die Antwort "Bisher ging es doch auch!" frage ich dann gelegentlich: "Was tun Sie eigentlich, wenn ein Kunde Ihre Courtage nicht zahlen will und Sie den Vertrag nicht mehr haben? Rufen Sie dann auch dort an und fragen, ob der Kunde - bevor Sie gerichtliche Schritte einleiten - Ihnen freundlicherweise noch einmal die Unterlagen zusendet?"

Dienstag, 26. November 2013

Checkliste Marketingaktivitäten


Ärgern Sie sich auch immer wieder nachträglich über Ihre Werbemittel? Kaum haben Sie für teures Geld eine Website erstellen lassen, kommen die ersten kritischen Kommentare. Von „Das hätte ich besser machen können!“ über „Die Texte sind nicht gut, irgendwie gefällt mir auch das Layout nicht!“ bis hin zu „Der Wettbewerb hat aber eine schönere Site!“ reichen meist die Kommentare. Ist es schon ärgerlich, wenn Sie Geld investiert haben und solche Meinungen erhalten, wird das ganze wirklich unerfreulich, wenn auch kein einziger Interessent darauf reagiert.
Kenner wissen schon lange: Agenturen und Designer haben meist keine Ahnung von Werbung, dafür umso mehr von Layout und Optik. Es ist ja auch verständlich: Der Kunde der Agentur ist der Auftraggeber und wenn es dem gefällt und er bezahlt, spielt es keine wirkliche Rolle mehr, ob seine Kunden auch angesprochen werden. Vergleicht man daher oft teure Angebote und aufwändige Werbeunterlagen oder Websites mit den einfachsten hinlänglich bekannten Regeln für gutes Marketing, fallen die meisten Erzeugnisse gnadenlos durch.
Frage an Sie, lieber Leser: Wie soll eine Website oder ein Prospekt den Umsatz steigern, wenn es nach der Lektüre für den Leser keinen Grund gibt, sich bei Ihnen zu melden? – Meist wird doch einfach nur über das Angebot und die Firma informiert, ohne dem Interessenten einen echten Grund zu geben, um sich zu melden.
Wir haben unsere eigene Checkliste auf einige der früheren Materialien angewandt und die entsprechend umgestaltet. Je nach Verteilergruppe gab es Response-Steigerungen zwischen 100 bis 600 Prozent.

Montag, 18. November 2013

Testheftchen die Bibeln des Konsums


Ein wichtiger Umsatzmotor für die Technikbranche sind daher Testzeitschriften und zunehmend Testsendungen. Wenn der Tester vollmundig davon spricht, wie der neue Diamanthochtöner die Instrumente quasi auf der Bühne festnagelt, während man mit der neuen säurefesten Uhr nun auch mechanisch die tausendstel Sekunde messen kann und im bis -80°C kältebeständigen Offroader die Polarregion unsicher machen könnte (es geht nicht darum, dass man es tut. Die theoretische Möglichkeit genügt, denn es gibt da ja keine Tankstellen), fühlt sich der zahlende Kunde in seiner Persönlichkeit sichtlich aufgewertet.
Ein kurzer Check in diversen Testzeitschriften zeigt relativ klar folgendes Bild:

1)     Neue Produkte sind im Durchschnitt ca. 2-5% besser bewertet, als die Vorgänger.
2)     Viele Testkriterien sind für den Verbraucher vollkommen wertlos – klingen aber gut. Oft wird unter Bedingungen getestet, die in der Praxis niemals auftreten. Beispiele sind schalloptimierte Hörräume, die vom Akustiker ohne Rücksicht auf Wohnlichkeit entworfen wurden oder Uhren, die von Tauchrobotern auf tausend Metern Tiefe gebracht werden. Den vorläufigen Höhepunkt markiert ein Testbericht in der Zeitschrift Stereoplay, wo ein Digitalwandler vollkommen praxisgerecht von einem T-55-Bergepanzer überrollt wird und trotzdem funktioniert. So ein Gerät muss einfach haben!
3)     Teure Produkte sind besser, als die günstigen. Diese Binsenweisheit trifft in der Praxis oft gar nicht zu, aber es ist ausgesprochen unwahrscheinlich, dass ein günstiges Produkt besser in Tests abschneidet.
4)     Manche Produkte werden nie getestet: Hierbei handelt es sich sogar oft um Geheimtipps. Leserbriefe mit der Bitte um Test werden oft nicht beachtet oder mit flachen Begründungen (nicht innovativ genug, zu speziell, zu extravagant, passt nicht in die Testkategorien) abgelehnt. Die Vermutung liegt nahe, dass der Hersteller einfach keinen Draht zur Redaktion hat. Diese könnte sich natürlich auch über den Handel ein Testgerät beschaffen, aber wie sollte dieses dann bewertet werden, wenn man gar keinen Bezug zum Hersteller hat?

Damit aber auch ein paar wirklich brauchbare Ergebnisse, sowohl für den Kunden als auch für das Unternehmen herauskommen, haben wir einige Systematiken und Regeln entwickelt, die ihnen zu einer Kundenorientierten-Website verhelfen ... Kontaktieren Sie uns bei Interesse und testen Sie ihre Website!

Freitag, 15. November 2013

Interessentengewinnung (Werbung und PR)


Immer wieder stellen wir bei der Prüfung von Websites fest, dass die Anbieter nicht in der Lage sind Ihre Leistung zu beschreiben und man nicht erkennen kann, was angeboten wird und welchen Nutzen man daraus zieht.
Beispielsweise schreibt ein Immobilienmakler „Unsere Geschäftstätigkeit besteht aus der Durchführung des klassischen Maklergeschäftes.“ auf seiner Homepage. Das ist zwar schon ein Anfang, aber was das „klassische Maklergeschäft“ ist, bleibt unklar. Befragen Sie mal den typischen Bürger zu dem, was er über das Maklergeschäft denkt. Die Antworten sind meist nicht sehr schmeichelhaft, von „Wegelagerer“ bis hin zu „das Geschäft sollte man verbieten“.
Zum Glück gibt es Ausnahmen von dieser traurigen Regel und manch ein Betrieb stellt seine Leistungen mittlerweile umfassend und klar verständlich dar. So weiß der Interessent, welche Leistungen er erhält und welche Nutzen er daraus zieht. Oft sind hinterher sogar die Firmeninhaber beeindruckt, da ihnen vorher gar nicht klar war, was sie bereits alles für den Kunden tun. Dann ist es meist auch gar nicht mehr nötig, ständig mehr Leistung anzubieten und höhere Kosten zu kommunizieren, sondern die Kommunikation der Leistung muss verbessert werden.


Regel: Beschreiben Sie Ihre Leistung vollständig und so, dass Interessenten dies verstehen. Dann kommunizieren Sie das Ergebnis klar und konsequent.

Montag, 4. November 2013

Lizenzvergehen, ihr Schaden!?

Der Computer und die heutige IT werden für das eigene Unternehmen immer wichtiger werden. Schützen Sie sich vor Missbrauch und kümmer Sie sich um Ihre Datensicherung.

Frage: In welchem europäischen Land sind in Unternehmen die wenigsten Raubkopien installiert?
Antwort: Italien! Der Staat hat bemerkt, dass durch Raubkopien auch keine Mehrwertsteuer gezahlt wird und prüft daher die Softwarelizenzen bei jeder Steuerprüfung gleich mit.

Ist die private Nutzung nicht erlaubt, kann der Mitarbeiter uneingeschränkt illegale Software auf Ihren Rechnern installieren, unerlaubte Downloads durchführen und Unternehmenssoftware an Freunde „weiter verleihen“. Lizenzvergehen sind neben der Privatnutzung also das zweite Risiko Ihrer Geschäftsführertätigkeit.
Der Autor war jahrelang als Berater und Lizenzspezialist in Konzernen unterwegs. Dabei musste er eines lernen: Jeder Administrator war felsenfest der Meinung, genau zu wissen wie die Rechtslage ist – und diese war (je nach Person) immer eine andere! Tatsache  ist, die meisten Leute haben überhaupt keine Ahnung, lachen aber über die Risiken.
Meist gibt es zwei Gründe, warum Lizenzvergehen überhaupt zu Problemen führen: Ein verärgerter Wettbewerber oder ehemaliger Mitarbeiter erstattet (anonym) Anzeige gegen Sie. Außerdem besteht in vielen Lizenzverträgen (denen man automatisch mit der Öffnung der Verpackung zustimmt) ein Prüfungsrecht. In diesem Fall wird eine externe Stelle die Prüfung durchführen. Gelegentlich erhalten Sie vorher noch ein freundliches Anschreiben, in dem Ihnen Unterstützung im Kampf gegen Verstöße angeboten wird. Wenn Sie nicht reagieren, ist selbstverständlich alles in Ordnung und Sie brauchen bei der folgenden Prüfung auch nichts zu befürchten.

Die Prüfung selbst fängt meist mit sehr einfachen Fragen an:

1)     Gibt es eine organisatorische Vereinbarung, die Lizenzverstöße ausdrücklich untersagt?
2)     Gibt es einen Prozess, der die ordentliche Nutzung von Software sicher stellt? Der Prozess muss selbstverständlich dokumentiert sein.
3)     Gibt es regelmäßige protokollierte Überprüfungen und kann man die Protokolle und Maßnahmen jetzt nachweisen?

Und Sie haben tatsächlich gedacht, die klappern Ihre Rechner ab und zählen die installierte Software, um die dann mit den im Chefzimmer aufbewahrten Lizenznachweisen zu vergleichen? Übrigens sind Rechnung keine Lizenznachweise: Jeder Hersteller regelt das ein wenig anders. Der eine vergibt Lizenzurkunden, der nächste eine personalisierte Nummer, beim Dritten wird Ihre Lizenz in einer Datenbank vermerkt, die Sie über das Internet einsehen könne und der Vierte betrachtet den Originaldatenträger als Nachweis. Die Rechnung gilt deshalb nichts, weil Sie die Software ja durchaus zwischenzeitlich veräußern können und die Ausgangsrechnung eben nicht zeigen.


Fazit: Glauben Sie nicht dem ‚gesunden Menschenverstand‘! Sichern Sie sich schriftlich und organisatorisch gegen Lizenzvergehen ab.

Montag, 28. Oktober 2013

Kreativität siegt!

Nach dem wir auf unseren letzten Artikel einiges an Feedback bekommen haben hier noch eine Ergänzung wie wichtig Kreativität ist!

Wenn es Ihnen nicht möglich ist, Ihre Produkte oder Dienstleistungen testen zu lassen, erfinden Sie einfach eigene Kriterien. Hierzu zwei Beispiele:

1)     Ein Bäcker kann seine Backwaren zukünftig mit Kriterien versehen. Je nach Produkt vergibt er ein bis fünf Sterne für gesundheitsförderlich, vollwertig, abwechslungsreich und Fettgehalt. So werden die Produkte unterscheidbar und können teurer verkauft werden.

2)     Immobilienmakler kommen immer mehr von der seit über 50 Jahren üblichen 6%-Provisionsregel ab und bieten Festpreise oder Dienstleistungspakete an. Dadurch werden die Produkte marktgerechter und der Makler kann sich vom Wettbewerb deutlich unterscheiden. Die Pakete stattet er mit entsprechenden Unterscheidungskriterien aus, die Kosten, Wirksamkeit, Serviceleistung und Innovation differenzieren.

Wann immer möglich, definieren Sie einfache Unterscheidungskriterien für Ihre Angebote und zeichnen Sie diese damit aus.

Produkte und Leistungspakete, die in einem Bereich besonders gut sind können Sie meist teurer verkaufen bzw. wenn sie ausgesprochen günstig sind, akzeptiert der Verbraucher auch geringere Leistungen.

Montag, 21. Oktober 2013

Wie verkauft man ein Brötchen für 100 besser 200€?

Eine tolle Geschichte, wie man es schaffen kann seine Leistungen für einen besseren Preis zu verkaufen:


Wie verkauft man ein Brötchen für 100 besser 200€?


Ein Bäcker, der sein Unternehmen vor drei Monaten gegründet hat, ruft uns an. Er hat natürlich schon bemerkt, dass Systeme stärker sind und arbeitet u.a. für eine Lieferkette, die mit derzeit 150 Niederlassungen frische Backwaren am Morgen deutschlandweit an alle Haushalte liefert. Wir kommen ins Philosophieren, das Gespräch ist sehr nett und plötzlich äußert der Herr, dass er gerne 1 € für ein Brötchen haben möchte. Wir halten den Aufwand für zu hoch und empfehlen ihm mindestens fünf Euro zu veranschlagen.
Die Frage ist natürlich nicht, wie bekomme ich fünf Euro für ein Brötchen? Dazu muss der Herr nur einmal die Inhaber der Marketingagentur befragen, die wir Ihnen in unserem Beitrag über Mystery-Shopping präsentieren. Die eigentliche Frage lautet:

Wie muss ein Brötchen sein, damit jemand dafür freiwillig und gerne 5€ bezahlt?

Auf der nachfolgenden Autofahrt entwickelt sich die Idee weiter. Wir ändern die Parameter, denn 5 € ist wirklich zu wenig. Also:

Wie muss ein Brötchen sein, damit jemand dafür freiwillig und gerne 100 besser 200€ bezahlt???

Unser derzeitiger Vorschlag für ein solches Brötchen lautet:
  1. Name: Das Brötchen muss einen eigenen Namen bekommen. Dieser muss gut und exklusiv klingen. Da ein Bekannter von uns seinen Mops „Sir Henry“ genannt hat, entscheiden wir uns der Einfachheit halber für den Namen Sir Henry – das königliche guten Morgen Brötchen. Hoffentlich ist der Name nicht für Backwaren geschützt – das ist also noch zu prüfen.
  2. Prospekt: Das Brötchen braucht einen eigenen Prospekt und eine Website. www.sir-henry-semmel.de ist offenbar noch frei. Der Prospekt und die Site werden Herkunft, Ahnengallerie und natürlich die edlen Zutaten und die Wirkung auf Körper und Gesundheit beschreiben.
  3.  Zertifikat: Jedes Brötchen wird mit einem vom Bäcker (besser Konditor oder traditioneller Lebküchner) unterschriebenen Zertifikat ausgeliefert, dass außerdem die Zutaten und individuellen Eigenschaften von Sir Henry (Höhe, Breite, Gewicht, Backtemperatur) ausweißt.
  4. Natürlich kommt Sir Henry in der dekorativen Holzbox (siehe Client Streaming)
  5. Krone: Jeder König hat eine Krone! Da sich Bling Quellwasser zu Preisen um 35 € mit Kristallbesetzter Flasche verkauft, erhält Sir Henry geschmacksneutrale (aber essbare) Kristalle auf der Oberseite, die in einem entsprechenden Muster angeordnet werden.
  6. Wappen: Ein Familienwappen ist bei den Royals Pflicht, als erstellen wir eine entsprechende Form, die wir entweder mittels Brandeisen (wie gemein) eingravieren oder mit Lebensmittelfarbe ausstatten.
  7. Gravur: Wie wäre es schließlich das Brötchen mit essbaren Blattgold zu bedrucken. Am besten wird hierzu der Name des „Essers“ auf die Seite graviert.
  8. Individualisierung: Natürlich kann man die Zutaten für Sir Henry selbst wählen. Der Käufer kann bestimmen, ob Sir Henry aus Weizen oder Roggen gebacken wird. Kreativität kennt keine Grenzen.
Wir beschließen die Sache noch einmal zu überdenken. Website und Zutaten sind schnell besorgt und der erste Vertriebstest ist schnell gemacht. Verkauft man die ersten Exemplare über ebay, dürfte es sicher möglich sein Preise um 200 € zu erzielen. Anschließend vermarktet man dieses Ereignis über die Presse und falls Sir Henry in Serie geht, gibt es ihn im 12er Pack schon ab 50€ pro Stück.
Was denken Sie? Wird es Leute geben, die bereit sind die 200 € zu bezahlen oder können Sie Sir Henry vielleicht selbst backen. Schreiben Sie uns. Die besten Ideen werden veröffentlicht. Vielleicht haben Sie auch ähnliche Ideen oder Erlebnisse aus der eigenen Tätigkeit. Wir freuen uns über Ihr Feedback. Spaß muss sein!

Montag, 14. Oktober 2013

Leistung und Arbeitszeit


Heute sprechen wir ein mal mehr über die Führung und das Fehldenken einiger Menschen hinsichtlich der Leistung in Verbindung mit Arbeitszeit. Hier eine persönliche Geschichte, die das ganze verdeutlicht:

Ein Mitglied des Makler Business Clubs empfahl mir vor einigen Tagen eine Behandlerin, die mittels einer speziellen Technik große Erfolge bei Wirbelsäulen- und Bandscheibenproblemen hat. Die Anwendung Ihrer Technik dauert nur wenige Minuten und sie berechnet 42 € pro Sitzung. Da ich gerade unter einem akuten Bandscheibenvorfall litt, habe ich kurzerhand einen Termin vereinbart. Tatsächlich trat nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung der Beschwerden ein. Das Ganze hatte sich also durchaus gelohnt. Aber ist es nicht verwerflich, für eine solch wirksame Leistung 42 € zu verlangen, wenn der Kern der Sitzung in wenigen Minuten erledigt ist?
Viele Menschen denken offenbar so und würden lieber 10.000 € für eine aufwändige Operation bezahlen, bei der diverse Maschinen und Personal zum Einsatz kommen, als die 42 € für eine so kurze Behandlung zu bezahlen. Zumindest die Krankenkassen sind offenbar dieser Meinung, denn diese Art der Behandlung wird zumindest in Deutschland von keiner Kasse übernommen.
In Betrieben leiden wir unter einem ganz ähnlichen Problem. Leistung wird mit Arbeitszeit verwechselt und Leute erwarten Lohn und Anerkennung, wenn Sie mehr Zeit für ein Unternehmen investieren, als andere. Deshalb arbeiten Menschen länger und betonen dies in jedem zweiten Satz. Tatsächlich ist es aber doch so, dass Unternehmer und Führungskräfte Mitarbeiter einstellen, weil sie etwas ganz Spezielles von diesen erwarten: Nämlich Leistung!
In der Physik ist Leistung der Quotient aus verrichteter Arbeit und der dafür aufgewendeten Zeit. Das ist eigentlich ein alter Hut. Doch bewerten Menschen ihre Leistung oft nur aufgrund der aufgewendeten Zeit. Für diese Menschen gilt offenbar eine andere Physik, nämlich Leistung ist gleich getane Arbeit mal der aufgewendeten Zeit. Mit anderen Worten: „Je länger ich für eine Sache gebraucht habe, desto mehr habe ich geleistet!“
Achten Sie einmal auf solche Aussagen, Sie sind typisch für manche Mitmenschen. Aber die obige Formel ist schlichtweg falsch und war dies sogar in einer Zeit, als körperliche Arbeit noch bedeutend wichtiger war als reine Ergebnisse, Denkleistungen und Geschwindigkeit.
Machen Sie solchen Leuten einmal klar, dass die Leistung mit der Dauer immer geringer wird. In vielen Fällen (z.B. Terminsachen) geht die Leistung dann sogar gegen Null, weil bestimmte Arbeiten gar nicht mehr zu erledigen sind, wenn Fristen abgelaufen sind. Dann ist alles erledigt und kann nie wieder gut gemacht werden.

Damit landen wir (fast automatisch) wieder bei unseren Prinzipien der Personalführung: Definieren Sie Rollen und weisen Sie den Mitarbeitern eine klare Verantwortung (und die notwendigen Befugnisse) zu. Wenn die Verantwortung erfüllt wird, spielt es keine Rolle, ob dafür wenige Stunden oder wochenlange harte Arbeit aufgewendet wurden. Im ersten Fall sind beide Seiten glücklich: Ein zufriedener Chef, weil die Leistung stimmt und ein zufriedener Mitarbeiter, weil die Verantwortung erfüllt wurde und trotzdem noch Zeit übrig geblieben ist.

Samstag, 28. September 2013

Strukturen als Weg zum Verkaufserfolg

Immer wieder fragen uns Mitglieder, warum Strukturen so wichtig für den Erfolg sind. Statt nun zu erklären, was Strukturen sind und wie man diese schafft, zeigen wir hier einmal einen Vergleich zweier möglichen Strukturen. Sie können ja selbst entscheiden, was der bessere Weg ist:

Struktur 1: Enge Integration und klare unternehmerische Vorgaben

In dieser Struktur wird der Mitarbeiter eng in das Unternehmen integriert. Es gibt Regeln und Vorgaben, die durch den Unternehmer festgelegt wurden und die bereits vor der Einstellung als verbindlich kommuniziert wurden. Die Struktur ist folgendermaßen gekennzeichnet:
Rahmenbedingungen
Dem Mitarbeiter werden unabhängig von der vertraglichen Konstellation enge Arbeitsregeln vorgegeben. Der Mitarbeiter wird in den Kommunikationsfluss des Unternehmens integriert und nimmt verbindlich an allen wichtigen Besprechungen teil. Er hat Aufgaben, die er zeitlich gebunden erledigen muss.
Für wesentliche Aufgaben gibt es Prozessbeschreibungen und Leitfäden, die geschult werden und einzuhalten sind.
Während der Einarbeitunsphase (mind. 10 Wochen) gibt es einen strengen Arbeits-Zeitplan, der alle wesentlichen Tätigkeiten enthält, die üblicherweise zum Erfolg führen (z.B. Arbeitstermine, Marktrecherche, Zieldefinition, Ergebnisbesprechungen, Zeiten für Kontakte und Vor-Ort-Termine, Marktrecherchen, etc.)
Motivationsfaktoren
Die Arbeitsergebnisse der Mitarbeiter sind im Team bekannt. Die Gruppe bespricht diese Ergebnisse und unterstützt sich ggf. bei der Erreichung.
Dem Verkäufer werden durch eine Telefonkraft Termine mit Interessenten vorgegeben, es ist einfacher diese einfach nach Vorgabe durchzuführen, als die Termine abzusagen (Das bedeutet dann Ausreden erfinden, Absagen und neuen Termin vereinbaren).
Ausgefallene Aktivitäten sind sofort nachzuholen und werden nicht aufgeschoben oder aufgehoben. Dadurch entsteht ggf. Mehraufwand für den Mitarbeiter, der vermieden wird, wenn die Aktivität zum vereinbarten Zeitpunkt ausgeführt wird.
Kontrollen
Die Termineinhaltung wird durch die Telefonkraft überprüft, da diese wissen muss, ob die Termine stattgefunden haben.
Der Unternehmer bespricht regelmäßig Ergebnisse und Erfolge. Bei Schwierigkeiten finden interne Schulungen statt. Ergebnisse werden auch durch das Team kontrolliert, dass ggf. unterstützt, wenn die Ergebnisse schlecht sind.
Konsequenzen
Einarbeitung und Schulung, wenn dem Mitarbeiter bestimmte Fähigkeiten fehlen. Kündigung bei deutlichem Widerstand gegen die unternehmerischen Vorgaben. Wenn die Vorgaben wiederholt nicht funktionieren, wird die Struktur angepasst. Bei erfolgreichem Verkauf wird eine Anerkennungsprämie gezahlt.

Struktur 2: Freiberuflich, selbständig, unabhängig

Die erste Struktur ist durch die folgenden Elemente gekennzeichnet: Der Immobilienverkäufer wurde auf freiberuflicher Basis eingestellt. Der Unternehmer ist der Meinung, dass der Verkäufer als unabhängiger Selbständiger seinen Erfolg eigenständig gestalten muss. Da er ihn als nicht weisungsgebunden ansieht (aufgrund der Gefahr der Feststellung von Scheinselbständigkeit) gibt es für den Verkäufer keinerlei Vorgaben. Er entscheidet selbst, was, wie und wann er arbeitet. Es wurde ein Umsatzziel vereinbart, jedoch wurde nicht über Konsequenzen gesprochen, wenn dieses Ziel verfehlt wird. Die Struktur ist also durch die folgenden Elemente geprägt:

Rahmenbedingungen
Freie Mitarbeiter auf vertraglicher Basis
          Keine Weisungsgebundenheit
          Freie Zeiteinteilung
          Freier Arbeitsinhalt
Motivationsfaktoren
Grundsätzlich muss der Mitarbeiter selbst motiviert sein. Es werden ggf. Motivations- und Verkaufsschulungen angeboten. Die Provisionsregelung ist die größte Motivation, da der Mitarbeiter bei geringem Verdienst selbst finanziell in Bedrängnis gerät.
Kontrollen
Der Unternehmer kontrolliert nicht. Er bespricht gelegentlich die Ziele mit dem Mitarbeiter, redet ihm gut zu, stellt Belohnungen und Anerkennung in Aussicht und zeigt sein Missfallen, wenn die Ziele nicht erreicht wurden.
Sofern der Mitarbeiter Kunden bei Abschlüssen betreut erfolgt die Kontrolle durch Kunden, die gelegentlich anrufen und nach dem aktuellen Stand fragen.
Konsequenzen
Wenn der Erfolg dauerhaft ausbleibt oder der Mitarbeiter zur Belastung wird, kann die Zusammenarbeit beendet werden. Dies wird in der Praxis selten erfolgen, da der Mitarbeiter keine direkten Lohnkosten verursacht und daher nur dann entlassen wird, wenn er Probleme verursacht.

Montag, 19. August 2013

Prinzipien bei der Integration von Prozessen

Das erste Prinzip lautet: Nur geprüfte Prozesse werden implementiert!
Der Grund dafür ist einfach. Fehler werden immer teurer, je später sie bemerkt werden. Wenn ein ungeprüfter Prozess in die Software eingebunden wurde und sich als fehlerhaft herausstellt, zahlen Sie doppelt: Einerseits zahlen Sie die Kosten durch den eigentlichen Prozessfehler. Sie müssen ggfs. Dinge rückgängig machen oder mehrfach bearbeiten. Andererseits müssen die Fehler korrigiert werden, die bereits implementiert wurden. Dann fallen Aufwände für Neuprogrammierung und ggfs. Schulung der Mitarbeiter an. Je nach Auswirkungen des Fehlers, entstehen hohe Kosten, die bei geprüften Prozessen nicht entstehen.
Das zweite Prinzip lautet: Die Software muss sich der Organisation anpassen und nicht umgekehrt.
Viele Unternehmen kaufen Software, weil diese schon Prozesse vorgibt. Dabei ist die Hoffnung, dass man im Unternehmen fehlende Prozesse einfach durch die neue Software einkauft und damit ein bestehendes Problem löst. Tatsächlich ist dieses Vorgehen bedenklich. Kein Softwareentwickler kennt Ihre Organisation so gut, dass er auch die notwendigen Ressourcen berücksichtigt. Wenn dann ein Prozess vorliegt, für den die Mitarbeiter fehlen oder die Ausbildung nicht passt, wird es problematisch. Außerdem entwickelt ein Unternehmen mit der Zeit immer bessere Vorgehensweisen, die in der Software implementiert werden müssen. Wer einfach eine Vorgabe übernimmt, verhindert ggfs. sogar, dass sinnvolle Innovationen überhaupt erst entstehen.
Das dritte Prinzip lautet: Ein organisatorisches Problem lässt sich nur das Änderung der Organisation lösen.

Software löst keine Organisationsprobleme. Wenn Sie also grundsätzliche Schwächen im Betrieb haben, dann sollten Sie nicht auf Software setzen. Stattdessen hilft meist eine grundlegende Analyse und dann ggfs. das Ändern und Testen von Prozessen. Die Anpassung der Software findet am Ende dieses Ablaufs statt.

Samstag, 10. August 2013

Verkaufen ohne echte Stars?

Viele Unternehmer, die ein Maklerbüro betreiben, haben keine Ahnung, wie genau Ihr Einkäufer arbeitet und was er dem Interessenten im Gespräch erzählt. Sehr oft gibt es einen Star in der Vertriebsmannschaft oder, was am schlimmsten ist, der Chef selbst ist dieser Stern am Einkäuferhimmel. Hierdurch entstehen Abhängigkeiten von einzelnen Personen. Fallen diese aus oder verlassen das Unternehmen gibt es einen starken Einbruch.
Wie aber, kann man das verhindern? Ganz einfach, in dem Sie ein klares System schaffen, ihren Vertrieb hierauf einschwören und nachhalten, dass ihre Systematik konsequent umgesetzt wird. Schaffen Sie einen klaren Ablauf, wie der Einkauf funktionieren soll. Wie viele Termine soll es geben, zwischen Erstkontakt und Vertragsabschluss? Sollen diese Termine beim Interessenten oder im Büro stattfinden. Was benötige ich im Termin selbst? Gibt es Utensilien, die ich mitführen sollte, (z.B. einen Kompass, damit der Interessent ihnen keine Nordterrasse für Süden verkaufen kann). Was muss im Gespräch zur Sprache kommen? Was muss der Interessent über uns wissen? Erarbeiten Sie für jede schriftliche Kommunikation Vorlagen. So stellen sie sicher, dass z.B. Terminbestätigungen in Rechtschreibung und Grammatik ordentlich das Unternehmen verlassen und alle notwendigen Angaben im Text enthalten sind. Legen Sie Checklisten an, was zum Beispiel die Aktenmappe enthalten muss, die ihr Vertrieb mit zum Kunden nimmt. Dann kommt es nicht mehr vor, dass Imagebroschüren und Visitenkarten im Büro vergessen werden. Erarbeiten Sie eine Präsentation zu Ihrem Unternehmen und ihrer Vorgehensweise. Beschreiben sie genau, wie sie grundsätzlich Immobilien vermarkten und was sie dem Interessenten alles zu bieten haben. Eine solche Präsentation kann über einen Laptop oder in Papierform erfolgen. Entwickeln Sie einen Gesprächsleitfaden oder eine Sammlung von Fragen, Argumenten und Einwänden(die stets gepflegt werden sollte) die typischerweise in Akquisegesprächen aufkommen und arbeiten sie Antworten aus, wie auf diese zu reagiert ist. So ist die Einarbeitung von neuen Kollegen problemlos möglich und sie stellen sicher, dass ihr Unternehmen nach außen in ihrem Sinn vertreten wird. 

Freitag, 26. Juli 2013

Welche Werbung wirkt eigentlich?

Oft stellt sich ein Makler die Frage, welche Werbung für ihn sinnvoll ist und wirkt. Hierzu ändern sich die Ansichten jedoch ständig. Das hat einen guten Grund "Werbung wirkt, wenn sie innovativ ist!":
- Wer vor drei bis vier Jahren Flyer verteilte stand damit meistens alleine da und erfreute sich über positive Wirkung. Wer hingegen auf Altbewährtes (z.B. normale Printanzeigen) setzte, ärgerte sich oft nur über ein ständig fallendes Verhältnis von Kosten zu Ergebnissen. Heute machen das aber bestimmt bis zu 50% der Makler, es fällt also fast nicht mehr auf.
- Wer als erster Makler in seiner Region eine Veranstaltung für Privatverkäufer durchgeführt hat, der konnte - richtige Bekanntmachung vorausgesetzt - bei der ersten Veranstaltung oft 50-80 interessierte Teilnehmer gewinnen. Daraus entstanden dann oft genug Gespräche über neue Vermarktungsaufträge. Bei der zweiten Veranstaltung halbierte sich jedoch in den meisten Fällen das Interesse, um dann bei der dritten oder vierten Veranstaltung auf niedrigem Niveau zu stagnieren.
- Briefe oder emotional formulierte Suchanzeigen mit konkreten Gesuchen sind häufig im ersten Anlauf erfolgreich und führen zu vereinzelten Anrufen hilfsbereiter Tippgeber oder konkret von Eigentümern, die neu Vermarktungsaufträge einbringen.
Die Essenz dieser Erfahrung ist einfach: Jede Werbung ist besonders dann erfolgreich, wenn sie neuartig, kreativ und einfallsreich ist. Dabei gewinnen vor allem die Einfälle, die dem Adressaten Nutzen bringen, den er auch ohne große Erklärung sofort erkennt.
Das bedeutet für Sie als Makler:
- Werben Sie möglichst so, wie es der Wettbewerb (und sie selbst in der Vergangenheit) nicht tut.
- Führen Sie z.B. keine Aktivitäten durch, die der Wettbewerb gerade durchgeführt hat. Also Hände weg von Veranstaltungen, die ein anderer gerade durchgeführt hat.
- Kopieren Sie nicht, suchen Sie Innovationen. Wenn Sie kopieren, dann bitte nur aus Regionen, die sich mit Ihrer Region nicht überschneiden.

Der zweite Aspekt, der bei Werbung immer berücksichtigt werden muss ist der Grund sich zu melden! Wenn Sie in einen Werbebrief schreiben "Wenn Sie wissen wollen, was wir für Sie tun können - melden Sie sich!" ... dann meldet sich garantiert keiner. Finden Sie immer Anlässe sich "jetzt", "bis zum Datum" zu melden oder bieten Sie bestimmte Vorteile (z.B. die kostenlose Marktwertermittlung Ihrer Immobilie) nur den ersten 10 Anrufern an oder limitieren Sie Ihre Angebote. Nur wenn man den Eindruck hat, dass man auch "verlieren" könnte, reagieren die Leute schnell.

Schaffen Sie außerdem immer Shortcuts. Wer anrufen muss, wird diese nicht tun, wenn er Ihre Werbung um 23:30 Uhr am Samstag liest. Montag hat er es evtl. schon wieder vergessen. Machen Sie jegliche Kontaktaufnahme einfach. Nutzen Sie alle Methoden: Website mit Registrierungsmöglichkeiten, Rückrufformular, Postkarte auf der man nur Name und Telefon einträgt und Sie das Porto übernehmen usw. sind bekannte (und eigentlich selbstverständliche Shortcuts) für effektive Werbung.

Im Makler System Club haben wir eine Checkliste für Marketingaktivitäten. Diese sollten Sie zwingend benutzen, bevor Sie Geld in Werbung investieren und seien Sie kleinlich und anspruchsvoll bei der Umsetzung der dort geforderten Punkte.

Die Makler-Tätigkeit oder das konstante Grundbedürfnis

Ein klassisches Beispiel der EKS ist die Fokussierung auf ein konstantes Grundbedürfnis. Das Musterbeispiel sind die Firmen Dual und Sony. Während Dual sich auf Plattenspieler konzentrierte, hatte Sony das Grundbedürfnis der Kunden zum Ziel Musik zu hören. Dual ging in die Insolvenz, als die CD auf breiter Front die Plattenspieler abgelöst hatte. Sony hat sich hingegen weiter gut entwickelt, auch wenn der klassische Kassetten-Walkman irgendwann keinen Profil mehr abwarf.
Was kann der Immobilienmakler daraus lernen?
1) Sieht man sich als Makler, dann konzentriert man sich zwangsläufig auf die Maklertätigkeiten von heute. Dazu gehören Vermarktung, Einkauf, Immobilienkompetenz. Wenn sich das Maklergeschäft wandelt, wird es - schon allein aus diesem Selbstverständnis heraus - schwer sich mit dem Wandel anzufreunden.
Beispiel: Ändern sich gesetzliche Rahmenbedingungen, könnten viele Makler Probleme sehen, weil sich ja nun als Makler aktiv sind und nicht als Rechtsanwalt.
2) Konzentriert man sich auf das Grundbedürfnis der Kunden z.B. eine optimale Immobilientransaktion in allen Aspekten zu ermöglichen, dann gehört es eben irgendwann einfach zum normalen Service, sich mit jeder notwendigen Veränderung automatisch zu befassen, wenn diese die Transaktion erleichtert, absichert oder gar ermöglicht. Mit Makeln hat das dann evtl. auf den ersten Blick gar nichts mehr zu tun.

Etwas "hemdsärmlich" ausgedrückt. Wenn die Inhalte der Maklertätigkeit sich rasant verändern, hat der unter 1) genannte Typ große Anpassungsschwierigkeiten, während der unter 2) genannte Typ ganz neue Möglichkeiten und Chancen hat. Natürlich steht hinter beiden Möglichkeiten nicht alleine die persönliche Sichtweise, sondern immer auch eine Strategie, wie man das gewählte Selbstverständnis optimal weiterentwickelt. Aber das Thema Strategie behandeln wir ja schon seit Jahren...

Mittwoch, 17. Juli 2013

Entscheidungsprozesse beim Eigentümer

Ein gutes Beispiel für die Vorteile einer Prozessorientierten Vorgehensweise sind die Entscheidungsprozesse bei Eigentümern. Konkret:
- Ein Maklerbetrieb, der sich nicht auf Prozesse fokussiert wird immer einzelne Aktivitäten suchen, um seine Umsätze zu steigern. Wenn er nicht genug Vermarktungsaufträge hat, sucht er natürlich nach Ideen, wie er mehr Aufträge bekommen kann. Das führt dann zu einzelnen Aktivitäten, die meist auf den besseren Einkauf fokussiert sind. Die klassischen Ideen sind dann: Bessere Broschüren, bessere Einkaufsgespräche, Tools und Technik für Präsentationen etc. - Alles wichtige Themen, die aber nicht berücksichtigen, wie die Entscheidung beim Objekteigentümer abläuft. Bevor dieser nämlich die Verkaufsabsicht konkret ins Auge fasst, läuft hier schon einiges vorher ab. Erst wenn er konkret verkaufen will, sucht er nach Anbietern oder Maklern, die ihm dabei Hilfestellungen leisten.
- Wer prozessorientiert vorgeht, macht sich ggfs. schon Gedanken über den Weg des Eigentümers bis zur Verkaufsentscheidung. Oft überlegen Immobilienbesitzer jahrelang vorher, ob ein Verkauf sinnvoll ist oder nicht. Auf diesem Weg ist der Eigentümer aber seitens der typischen Maklerwerbung alleine gelassen. Wer sich als Eigentümer mit Fragen beschäftigt, ob ein Verkauf sinnvoll ist und was das für ihn bedeutet, der wird von der klassischen Werbung des Maklers überhaupt nicht erreicht. Wer sich hier schon als kompetenter Makler positionieren kann, der ist schon in den Köpfen der Eigentümer präsent, bevor dieser selbst nach Maklern sucht. Faktisch ist das Thema bei ihm schon mit dem entsprechenden Betrieb besetzt und - im Idealfall - so wendet er sich dann im Falle der Entscheidungsfällung direkt und ohne Umweg über z.B. Internetsuchen bei dem Maklerbetrieb, den er ja schon seit langem mit dem Thema Hausverkauf verbindet. 
Klar ist auch, das dieser Ansatz ganz andere Perspektiven und langfristiges Handeln bedingt. Während der erste Maklerbetrieb kurzfristig seinen Erfolg evtl. durch einzelne Aktivitäten steigern kann, sucht der zweite Betrieb nach dauerhaften Ansätzen. So wird er evtl. mit Informationsveranstaltungen, Kooperationen, Expertenrunden, Veröffentlichungen etc. langfristig Kompetenz aufbauen und vermitteln. Es kann dauern, bis echte Erfolge nachweisbar sind, dafür sind diese langfristig. Wer auf dem Weg bis zur wahrgenommenen Kompetenz nicht verhungert, der kann so auf lange Sicht den Markt dominieren. Die Prozessbetrachtung ist also hier etwas für "den langen Atem". 

Sonntag, 12. Mai 2013

Argumentationsleitfaden Angebotspreis

Neu im internen Bereich des Makler System Clubs für Experten+-Mitglieder.

Argumentationsleitfaden zum passenden Vermarktungspreis beim Objekteigentümer

Ein häufig anzutreffendes Problem bei der Aufnahme neuer Vermarktungsobjekte ist der Vermarktungspreis. Eigentümer wünschen grundsätzlich einen höchstmöglichen Preis. Dieser Wunsch gefährdet häufig massiv die Verkaufswahrscheinlichkeit und steht oft dem Vermarktungsauftrag entgegen. Häufig kann der Immobilienmakler den Auftrag nicht annehmen, weil der Preis die Vermarktung unrealistisch macht oder der Eigentümer weigert sich eine (alleinige) Beauftragung zu erteilen.

Wenn ein Immobilienmakler mit einem Objekteigentümer über die Vermarktung seiner Immobilie spricht, gibt es meist unterschiedliche Auffassungen für den richtigen Angebotspreis. Meist wünscht der Eigentümer einen hohen Angebotspreis, um seinen späteren Ertrag zu maximieren. Makler bevorzugen häufig einen marktgerechten Preis, der sich auf den Erfahrungen des Maklers gründet. Häufig stehen diesbezügliche Meinungen der Auftragserteilung sogar entgegen.

Es gibt verschiedene Ansätze. Jeder hat Vor- und Nachteile. Der Argumentationsleitfaden enthält eine Information speziell für den Eigentümer, die ihm direkte Konsequenzen eines zu hohen Angebotspreises aufzeigt.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Selbst machen oder delegieren? Was ist besser?

Immer wieder stellt sich Inhabern von Immobilienbüros die Frage, ob man Dinge selbst erledigen soll oder einen Mitarbeiter dafür einsetzt. 
Tipp zur Systematisierung: Erledigen Sie die Arbeit beim ersten Mal selbst und schreiben Sie die wichtigen Schritte auf. Nur so sehen Sie, ob die Aufgabe überhaupt durchführbar ist und können dem Mitarbeiter klare Anweisungen geben. Bei PC-Aufgaben kann man auch schnell ein kurzes Video (z.B. mit Snag-IT) erstellen. Anschließend übergibt man die Aufgabe für die Zukunft an den Mitarbeiter. 
Weiterer Tipp: Möglichst zu Beginn die Ausführung kontrollieren, so werden Fehler gleich bemerkt und schleichen sich nicht dauerhaft ein. 

Sonntag, 28. April 2013

Mehr Objekte - schnell schnell

Neue gute Vermarktungsobjekte sind das Ziel No. 1 der meisten Immobilienmakler. Es gibt kein Allheilmittel dazu, denn dann würden alle ausschließlich damit arbeiten. Entscheidend ist aber, dass eine gute Interessentengewinnung die systematische Basis dafür darstellt. Hier ein paar Anregungen:

  1. Telefonakquise: Private Inserate werden gelesen und die Eigentümer für einen Gesprächstermin kontaktiert. Vorteil: Direkt und zielorientiert. Nachteil: Wettbewerb und riskant, weil gewerbliche Anrufe nicht vorher gestattet wurden.
  2. Telefonakquise 2: Jeder Einwohner einer bestimmten Region/Straße wird angerufen und freundlich gefragt, ob er selbst verkaufen will oder jemanden kennt. Vorteil: Frühe Identifikation von neuen Objekten durch Tippgeber möglich. Nachteil: Anrufe wurden vorher nicht gestattet
  3. Briefakquise: Durch gut geschriebene Briefe (Verkaufsflyer, direct Mailings, Einladungen zu Events) können ggfs. gute Effekte erzielt werden. Nachteil: Gute Idee notwendig, Wirkung lässt schnell nach.
  4. Klingeln: Persönliches Vorstellen an der Haustür. Fragen nach Verkaufsabsichten. Vorteil: rein statistisch, bei X Haustüren ist durchschnittlich ein Objekt dabei. Nachteil: Erforder hohen persönlichen und zeitlichen Einsatz, Gefahr der Verzettlung im Gespräch
  5. Events: Durch Informationsabende werden viele Personen mit potenzieller Verkaufsabsicht informiert. Vorteil: Gewisse Breitenwirkung Nachteil: Erfahrungen zeigen, dass Ergebnisse sehr unterschiedlich sind, teuer, Makler muss gut vortragen können

Neulich bei der Objektakquise

Ein Makler besucht einen Eigentümer, der gleich beim ersten Gespräch angibt, dass er sein Haus auf keinen Fall unter 400.000 € verkaufen wird. Dann bleibt er lieber dort wohnen "anstatt einen Verlust zu erleiden!".
Der Makler führt eine umfassende Marktpreisermittlung durch und kommt auf ca. 300.000 € realistischer Verkaufspreis. Es kommt zu Diskussionen, der Makler fühlt seine Professionalität in Unglaube gezogen, der Verkäufer vermutet Dumping, damit der Makler schnell Kasse macht. Ein Vertrag wird nicht geschlossen, dafür weigert sich der Eigentümer die Marktwertermittlung (249 €) zu bezahlen und engagiert einen anderen Makler, der den Auftrag auch erhält und das Haus später für unter 300.000 € verkauft.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Klar, der Verkäufer wurde irgendwann mürbe und dann war bereit zu jedem Preis zu verkaufen.
Klassischer Fehler: Eigentümer zu früh versucht von einer Meinung zu überzeugen. Einfacher wäre ein Gesprächseinstieg nach dem Motto: "Ich verstehe, dass Sie nicht für weniger verkaufen möchten. Es gibt aber derzeit viel günstigen Wettbewerb, was soll ich Ihrer Meinung nach sagen, wenn ich den Preis argumentieren möchte. Ich möchte gerne für Sie arbeiten und schließe auch nicht aus, dass der Preis bezahlt werden kann. Aber mein Risiko ist hier deutlich erhöht..." Das lässt Raum für einen Vertragsabschluss und spätere Verkaufsmöglichkeiten. Alternative: Direkt ablehnen, wenn die Diskrepanz zu offensichtlich ist.