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Montag, 28. Oktober 2013

Kreativität siegt!

Nach dem wir auf unseren letzten Artikel einiges an Feedback bekommen haben hier noch eine Ergänzung wie wichtig Kreativität ist!

Wenn es Ihnen nicht möglich ist, Ihre Produkte oder Dienstleistungen testen zu lassen, erfinden Sie einfach eigene Kriterien. Hierzu zwei Beispiele:

1)     Ein Bäcker kann seine Backwaren zukünftig mit Kriterien versehen. Je nach Produkt vergibt er ein bis fünf Sterne für gesundheitsförderlich, vollwertig, abwechslungsreich und Fettgehalt. So werden die Produkte unterscheidbar und können teurer verkauft werden.

2)     Immobilienmakler kommen immer mehr von der seit über 50 Jahren üblichen 6%-Provisionsregel ab und bieten Festpreise oder Dienstleistungspakete an. Dadurch werden die Produkte marktgerechter und der Makler kann sich vom Wettbewerb deutlich unterscheiden. Die Pakete stattet er mit entsprechenden Unterscheidungskriterien aus, die Kosten, Wirksamkeit, Serviceleistung und Innovation differenzieren.

Wann immer möglich, definieren Sie einfache Unterscheidungskriterien für Ihre Angebote und zeichnen Sie diese damit aus.

Produkte und Leistungspakete, die in einem Bereich besonders gut sind können Sie meist teurer verkaufen bzw. wenn sie ausgesprochen günstig sind, akzeptiert der Verbraucher auch geringere Leistungen.

Montag, 21. Oktober 2013

Wie verkauft man ein Brötchen für 100 besser 200€?

Eine tolle Geschichte, wie man es schaffen kann seine Leistungen für einen besseren Preis zu verkaufen:


Wie verkauft man ein Brötchen für 100 besser 200€?


Ein Bäcker, der sein Unternehmen vor drei Monaten gegründet hat, ruft uns an. Er hat natürlich schon bemerkt, dass Systeme stärker sind und arbeitet u.a. für eine Lieferkette, die mit derzeit 150 Niederlassungen frische Backwaren am Morgen deutschlandweit an alle Haushalte liefert. Wir kommen ins Philosophieren, das Gespräch ist sehr nett und plötzlich äußert der Herr, dass er gerne 1 € für ein Brötchen haben möchte. Wir halten den Aufwand für zu hoch und empfehlen ihm mindestens fünf Euro zu veranschlagen.
Die Frage ist natürlich nicht, wie bekomme ich fünf Euro für ein Brötchen? Dazu muss der Herr nur einmal die Inhaber der Marketingagentur befragen, die wir Ihnen in unserem Beitrag über Mystery-Shopping präsentieren. Die eigentliche Frage lautet:

Wie muss ein Brötchen sein, damit jemand dafür freiwillig und gerne 5€ bezahlt?

Auf der nachfolgenden Autofahrt entwickelt sich die Idee weiter. Wir ändern die Parameter, denn 5 € ist wirklich zu wenig. Also:

Wie muss ein Brötchen sein, damit jemand dafür freiwillig und gerne 100 besser 200€ bezahlt???

Unser derzeitiger Vorschlag für ein solches Brötchen lautet:
  1. Name: Das Brötchen muss einen eigenen Namen bekommen. Dieser muss gut und exklusiv klingen. Da ein Bekannter von uns seinen Mops „Sir Henry“ genannt hat, entscheiden wir uns der Einfachheit halber für den Namen Sir Henry – das königliche guten Morgen Brötchen. Hoffentlich ist der Name nicht für Backwaren geschützt – das ist also noch zu prüfen.
  2. Prospekt: Das Brötchen braucht einen eigenen Prospekt und eine Website. www.sir-henry-semmel.de ist offenbar noch frei. Der Prospekt und die Site werden Herkunft, Ahnengallerie und natürlich die edlen Zutaten und die Wirkung auf Körper und Gesundheit beschreiben.
  3.  Zertifikat: Jedes Brötchen wird mit einem vom Bäcker (besser Konditor oder traditioneller Lebküchner) unterschriebenen Zertifikat ausgeliefert, dass außerdem die Zutaten und individuellen Eigenschaften von Sir Henry (Höhe, Breite, Gewicht, Backtemperatur) ausweißt.
  4. Natürlich kommt Sir Henry in der dekorativen Holzbox (siehe Client Streaming)
  5. Krone: Jeder König hat eine Krone! Da sich Bling Quellwasser zu Preisen um 35 € mit Kristallbesetzter Flasche verkauft, erhält Sir Henry geschmacksneutrale (aber essbare) Kristalle auf der Oberseite, die in einem entsprechenden Muster angeordnet werden.
  6. Wappen: Ein Familienwappen ist bei den Royals Pflicht, als erstellen wir eine entsprechende Form, die wir entweder mittels Brandeisen (wie gemein) eingravieren oder mit Lebensmittelfarbe ausstatten.
  7. Gravur: Wie wäre es schließlich das Brötchen mit essbaren Blattgold zu bedrucken. Am besten wird hierzu der Name des „Essers“ auf die Seite graviert.
  8. Individualisierung: Natürlich kann man die Zutaten für Sir Henry selbst wählen. Der Käufer kann bestimmen, ob Sir Henry aus Weizen oder Roggen gebacken wird. Kreativität kennt keine Grenzen.
Wir beschließen die Sache noch einmal zu überdenken. Website und Zutaten sind schnell besorgt und der erste Vertriebstest ist schnell gemacht. Verkauft man die ersten Exemplare über ebay, dürfte es sicher möglich sein Preise um 200 € zu erzielen. Anschließend vermarktet man dieses Ereignis über die Presse und falls Sir Henry in Serie geht, gibt es ihn im 12er Pack schon ab 50€ pro Stück.
Was denken Sie? Wird es Leute geben, die bereit sind die 200 € zu bezahlen oder können Sie Sir Henry vielleicht selbst backen. Schreiben Sie uns. Die besten Ideen werden veröffentlicht. Vielleicht haben Sie auch ähnliche Ideen oder Erlebnisse aus der eigenen Tätigkeit. Wir freuen uns über Ihr Feedback. Spaß muss sein!

Montag, 14. Oktober 2013

Leistung und Arbeitszeit


Heute sprechen wir ein mal mehr über die Führung und das Fehldenken einiger Menschen hinsichtlich der Leistung in Verbindung mit Arbeitszeit. Hier eine persönliche Geschichte, die das ganze verdeutlicht:

Ein Mitglied des Makler Business Clubs empfahl mir vor einigen Tagen eine Behandlerin, die mittels einer speziellen Technik große Erfolge bei Wirbelsäulen- und Bandscheibenproblemen hat. Die Anwendung Ihrer Technik dauert nur wenige Minuten und sie berechnet 42 € pro Sitzung. Da ich gerade unter einem akuten Bandscheibenvorfall litt, habe ich kurzerhand einen Termin vereinbart. Tatsächlich trat nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung der Beschwerden ein. Das Ganze hatte sich also durchaus gelohnt. Aber ist es nicht verwerflich, für eine solch wirksame Leistung 42 € zu verlangen, wenn der Kern der Sitzung in wenigen Minuten erledigt ist?
Viele Menschen denken offenbar so und würden lieber 10.000 € für eine aufwändige Operation bezahlen, bei der diverse Maschinen und Personal zum Einsatz kommen, als die 42 € für eine so kurze Behandlung zu bezahlen. Zumindest die Krankenkassen sind offenbar dieser Meinung, denn diese Art der Behandlung wird zumindest in Deutschland von keiner Kasse übernommen.
In Betrieben leiden wir unter einem ganz ähnlichen Problem. Leistung wird mit Arbeitszeit verwechselt und Leute erwarten Lohn und Anerkennung, wenn Sie mehr Zeit für ein Unternehmen investieren, als andere. Deshalb arbeiten Menschen länger und betonen dies in jedem zweiten Satz. Tatsächlich ist es aber doch so, dass Unternehmer und Führungskräfte Mitarbeiter einstellen, weil sie etwas ganz Spezielles von diesen erwarten: Nämlich Leistung!
In der Physik ist Leistung der Quotient aus verrichteter Arbeit und der dafür aufgewendeten Zeit. Das ist eigentlich ein alter Hut. Doch bewerten Menschen ihre Leistung oft nur aufgrund der aufgewendeten Zeit. Für diese Menschen gilt offenbar eine andere Physik, nämlich Leistung ist gleich getane Arbeit mal der aufgewendeten Zeit. Mit anderen Worten: „Je länger ich für eine Sache gebraucht habe, desto mehr habe ich geleistet!“
Achten Sie einmal auf solche Aussagen, Sie sind typisch für manche Mitmenschen. Aber die obige Formel ist schlichtweg falsch und war dies sogar in einer Zeit, als körperliche Arbeit noch bedeutend wichtiger war als reine Ergebnisse, Denkleistungen und Geschwindigkeit.
Machen Sie solchen Leuten einmal klar, dass die Leistung mit der Dauer immer geringer wird. In vielen Fällen (z.B. Terminsachen) geht die Leistung dann sogar gegen Null, weil bestimmte Arbeiten gar nicht mehr zu erledigen sind, wenn Fristen abgelaufen sind. Dann ist alles erledigt und kann nie wieder gut gemacht werden.

Damit landen wir (fast automatisch) wieder bei unseren Prinzipien der Personalführung: Definieren Sie Rollen und weisen Sie den Mitarbeitern eine klare Verantwortung (und die notwendigen Befugnisse) zu. Wenn die Verantwortung erfüllt wird, spielt es keine Rolle, ob dafür wenige Stunden oder wochenlange harte Arbeit aufgewendet wurden. Im ersten Fall sind beide Seiten glücklich: Ein zufriedener Chef, weil die Leistung stimmt und ein zufriedener Mitarbeiter, weil die Verantwortung erfüllt wurde und trotzdem noch Zeit übrig geblieben ist.